§ 113 – Dienst- oder Arbeitsverhältnis
(1) Ermächtigt der gesetzliche Vertreter den Minderjährigen, in Dienst oder in Arbeit zu treten, so ist der Minderjährige für solche Rechtsgeschäfte unbeschränkt geschäftsfähig, welche die Eingehung oder Aufhebung eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses der gestatteten Art oder die Erfüllung der sich aus einem solchen Verhältnis ergebenden Verpflichtungen betreffen. Ausgenommen sind Verträge, zu denen der Vertreter der Genehmigung des Familiengerichts bedarf. (2) Die Ermächtigung kann von dem Vertreter zurückgenommen oder eingeschränkt werden. (3) Ist der gesetzliche Vertreter ein Vormund, so kann die Ermächtigung, wenn sie von ihm verweigert wird, auf Antrag des Minderjährigen durch das Familiengericht ersetzt werden. Das Familiengericht hat die Ermächtigung zu ersetzen, wenn sie im Interesse des Mündels liegt. (4) Die für einen einzelnen Fall erteilte Ermächtigung gilt im Zweifel als allgemeine Ermächtigung zur Eingehung von Verhältnissen derselben Art.
Kurz erklärt
- Minderjährige sind unbeschränkt geschäftsfähig, wenn ihr gesetzlicher Vertreter sie zur Arbeit oder zum Dienst ermächtigt.
- Ausgenommen sind Verträge, die die Genehmigung des Familiengerichts benötigen.
- Der gesetzliche Vertreter kann die Ermächtigung jederzeit zurücknehmen oder einschränken.
- Wenn der Vormund die Ermächtigung verweigert, kann das Familiengericht auf Antrag des Minderjährigen diese ersetzen.
- Eine einmal erteilte Ermächtigung gilt in der Regel auch für ähnliche zukünftige Verhältnisse.