§ 445 – Ablieferung gegen Rückgabe des Ladescheins
(1) Nach Ankunft des Gutes an der Ablieferungsstelle ist der legitimierte Besitzer des Ladescheins berechtigt, vom Frachtführer die Ablieferung des Gutes zu verlangen. Macht er von diesem Recht Gebrauch, ist er entsprechend § 421 Absatz 2 und 3 zur Zahlung der Fracht und einer sonstigen Vergütung verpflichtet. (2) Der Frachtführer ist zur Ablieferung des Gutes nur gegen Rückgabe des Ladescheins, auf dem die Ablieferung bescheinigt ist, und gegen Leistung der noch ausstehenden, nach § 421 Absatz 2 und 3 geschuldeten Zahlungen verpflichtet. Er darf das Gut jedoch nicht dem legitimierten Besitzer des Ladescheins abliefern, wenn ihm bekannt oder infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt ist, dass der legitimierte Besitzer des Ladescheins nicht der aus dem Ladeschein Berechtigte ist. (3) Liefert der Frachtführer das Gut einem anderen als dem legitimierten Besitzer des Ladescheins oder, im Falle des Absatzes 2 Satz 2, einem anderen als dem aus dem Ladeschein Berechtigten ab, haftet er für den Schaden, der dem aus dem Ladeschein Berechtigten daraus entsteht. Die Haftung ist auf den Betrag begrenzt, der bei Verlust des Gutes zu zahlen wäre.
Kurz erklärt
- Der Besitzer des Ladescheins kann nach Ankunft des Gutes die Ablieferung vom Frachtführer verlangen.
- Bei der Ablieferung muss der Ladeschein zurückgegeben und die fälligen Zahlungen geleistet werden.
- Der Frachtführer darf das Gut nur an den legitimierten Besitzer des Ladescheins abliefern.
- Wenn der Frachtführer das Gut an eine unberechtigte Person abliefert, haftet er für den entstandenen Schaden.
- Die Haftung des Frachtführers ist auf den Betrag begrenzt, der bei Verlust des Gutes zu zahlen wäre.