§ 27 – hgb
(1) Wird ein zu einem Nachlasse gehörendes Handelsgeschäft von dem Erben fortgeführt, so finden auf die Haftung des Erben für die früheren Geschäftsverbindlichkeiten die Vorschriften des § 25 entsprechende Anwendung. (2) Die unbeschränkte Haftung nach § 25 Abs. 1 tritt nicht ein, wenn die Fortführung des Geschäfts vor dem Ablaufe von drei Monaten nach dem Zeitpunkt, in welchem der Erbe von dem Anfalle der Erbschaft Kenntnis erlangt hat, eingestellt wird. Auf den Lauf der Frist finden die für die Verjährung geltenden Vorschriften des § 210 des Bürgerlichen Gesetzbuchs entsprechende Anwendung. Ist bei dem Ablaufe der drei Monate das Recht zur Ausschlagung der Erbschaft noch nicht verloren, so endigt die Frist nicht vor dem Ablaufe der Ausschlagungsfrist.
Kurz erklärt
- Wenn ein Erbe ein Handelsgeschäft fortführt, haftet er für frühere Verbindlichkeiten gemäß bestimmten Vorschriften.
- Die unbeschränkte Haftung tritt nicht ein, wenn das Geschäft innerhalb von drei Monaten nach Erhalt der Erbschaftskenntnis eingestellt wird.
- Die Frist von drei Monaten wird nach den Verjährungsvorschriften berechnet.
- Wenn der Erbe innerhalb der drei Monate noch das Recht hat, die Erbschaft auszuschlagen, endet die Frist nicht vor Ablauf dieser Ausschlagungsfrist.
- Der Erbe muss also innerhalb von drei Monaten entscheiden, ob er das Geschäft fortführt oder nicht, um unbeschränkte Haftung zu vermeiden.