Gesetzklar
Bund BGBl: RGBl Erstverkündet: 10. Mai 1897
§ 240

§ 240 – Inventar

(1) Jeder Kaufmann hat zu Beginn seines Handelsgewerbes seine Grundstücke, seine Forderungen und Schulden, den Betrag seines baren Geldes sowie seine sonstigen Vermögensgegenstände genau zu verzeichnen und dabei den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden anzugeben. (2) Er hat demnächst für den Schluß eines jeden Geschäftsjahrs ein solches Inventar aufzustellen. Die Dauer des Geschäftsjahrs darf zwölf Monate nicht überschreiten. Die Aufstellung des Inventars ist innerhalb der einem ordnungsmäßigen Geschäftsgang entsprechenden Zeit zu bewirken. (3) Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe können, wenn sie regelmäßig ersetzt werden und ihr Gesamtwert für das Unternehmen von nachrangiger Bedeutung ist, mit einer gleichbleibenden Menge und einem gleichbleibenden Wert angesetzt werden, sofern ihr Bestand in seiner Größe, seinem Wert und seiner Zusammensetzung nur geringen Veränderungen unterliegt. Jedoch ist in der Regel alle drei Jahre eine körperliche Bestandsaufnahme durchzuführen. (4) Gleichartige Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens sowie andere gleichartige oder annähernd gleichwertige bewegliche Vermögensgegenstände und Schulden können jeweils zu einer Gruppe zusammengefaßt und mit dem gewogenen Durchschnittswert angesetzt werden.

Kurz erklärt

  • Kaufleute müssen zu Beginn ihres Geschäfts eine genaue Auflistung ihrer Vermögenswerte, Forderungen und Schulden erstellen.
  • Jedes Geschäftsjahr muss ein Inventar erstellt werden, das innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen wird.
  • Vermögenswerte, die regelmäßig ersetzt werden und von geringer Bedeutung sind, können mit konstantem Wert angesetzt werden, solange sie nur geringe Veränderungen aufweisen.
  • Alle drei Jahre ist eine körperliche Bestandsaufnahme der Vermögenswerte durchzuführen.
  • Gleichartige Vermögenswerte können gruppiert und mit dem gewogenen Durchschnittswert bewertet werden.