§ 28 – Aufforderungen an die Gläubiger und die Schuldner
(1) Im Eröffnungsbeschluß sind die Gläubiger aufzufordern, ihre Forderungen innerhalb einer bestimmten Frist unter Beachtung des § 174 beim Insolvenzverwalter anzumelden. Die Frist ist auf einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen und höchstens drei Monaten festzusetzen. (2) Im Eröffnungsbeschluß sind die Gläubiger aufzufordern, dem Verwalter unverzüglich mitzuteilen, welche Sicherungsrechte sie an beweglichen Sachen oder an Rechten des Schuldners in Anspruch nehmen. Der Gegenstand, an dem das Sicherungsrecht beansprucht wird, die Art und der Entstehungsgrund des Sicherungsrechts sowie die gesicherte Forderung sind zu bezeichnen. Wer die Mitteilung schuldhaft unterläßt oder verzögert, haftet für den daraus entstehenden Schaden. (3) Im Eröffnungsbeschluß sind die Personen, die Verpflichtungen gegenüber dem Schuldner haben, aufzufordern, nicht mehr an den Schuldner zu leisten, sondern an den Verwalter. (4) Der Eröffnungsbeschluss hat den Hinweis darauf zu enthalten, dass Gläubiger, die elektronische Dokumente über sichere elektronische Übermittlungswege (§ 130a der Zivilprozessordnung) empfangen können, unter Angabe des über einen solchen Weg erreichbaren Postfachs ihre Zustimmung zu elektronischen Zustellungen erklären können; die Möglichkeit der elektronischen Zustellung an die in § 173 Absatz 2 der Zivilprozessordnung Genannten bleibt unberührt.
Kurz erklärt
- Gläubiger müssen ihre Forderungen innerhalb von zwei Wochen bis drei Monaten beim Insolvenzverwalter anmelden.
- Sie müssen dem Verwalter sofort mitteilen, welche Sicherungsrechte sie an den Sachen oder Rechten des Schuldners haben.
- Die Mitteilung muss Details zu den Sicherungsrechten und den gesicherten Forderungen enthalten.
- Personen mit Verpflichtungen gegenüber dem Schuldner sollen nicht mehr an ihn, sondern an den Verwalter zahlen.
- Der Eröffnungsbeschluss informiert über die Möglichkeit, elektronische Dokumente sicher zu empfangen und Zustimmung zu elektronischen Zustellungen zu geben.