Gesetzklar
Bund BGBl: BGBl I Erstverkündet: 25. Mai 1976
§ 25

§ 25 – Beratung, Auskunft, frühe Öffentlichkeitsbeteiligung

(1) Die Behörde soll die Abgabe von Erklärungen, die Stellung von Anträgen oder die Berichtigung von Erklärungen oder Anträgen anregen, wenn diese offensichtlich nur versehentlich oder aus Unkenntnis unterblieben oder unrichtig abgegeben oder gestellt worden sind. Sie erteilt, soweit erforderlich, Auskunft über die den Beteiligten im Verwaltungsverfahren zustehenden Rechte und die ihnen obliegenden Pflichten. (2) Die Behörde erörtert, soweit erforderlich, bereits vor Stellung eines Antrags mit dem zukünftigen Antragsteller, welche Nachweise und Unterlagen von ihm zu erbringen sind und in welcher Weise das Verfahren beschleunigt werden kann. Soweit es der Verfahrensbeschleunigung dient, soll sie dem Antragsteller nach Eingang des Antrags unverzüglich Auskunft über die voraussichtliche Verfahrensdauer und die Vollständigkeit der Antragsunterlagen geben. (3) Die Behörde wirkt darauf hin, dass der Träger bei der Planung von Vorhaben, die nicht nur unwesentliche Auswirkungen auf die Belange einer größeren Zahl von Dritten haben können, die betroffene Öffentlichkeit frühzeitig über die Ziele des Vorhabens, die Mittel, es zu verwirklichen, und die voraussichtlichen Auswirkungen des Vorhabens unterrichtet (frühe Öffentlichkeitsbeteiligung). Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung soll möglichst bereits vor Stellung eines Antrags stattfinden. Der betroffenen Öffentlichkeit soll Gelegenheit zur Äußerung und zur Erörterung gegeben werden. Das Ergebnis der vor Antragstellung durchgeführten frühen Öffentlichkeitsbeteiligung soll der betroffenen Öffentlichkeit und der Behörde spätestens mit der Antragstellung, im Übrigen unverzüglich mitgeteilt werden. Satz 1 gilt nicht, soweit die betroffene Öffentlichkeit bereits nach anderen Rechtsvorschriften vor der Antragstellung zu beteiligen ist. Beteiligungsrechte nach anderen Rechtsvorschriften bleiben unberührt.

Kurz erklärt

  • Die Behörde soll helfen, wenn Anträge oder Erklärungen versehentlich nicht abgegeben oder falsch gemacht wurden, und informiert über Rechte und Pflichten im Verfahren.
  • Vor der Antragstellung kann die Behörde mit dem Antragsteller besprechen, welche Unterlagen benötigt werden und wie das Verfahren schneller ablaufen kann.
  • Nach Eingang des Antrags informiert die Behörde den Antragsteller schnell über die voraussichtliche Dauer des Verfahrens und die Vollständigkeit der Unterlagen.
  • Bei Vorhaben mit größeren Auswirkungen soll die Öffentlichkeit frühzeitig über Ziele, Mittel und Auswirkungen informiert werden, bevor ein Antrag gestellt wird.
  • Die Öffentlichkeit erhält die Möglichkeit zur Äußerung und das Ergebnis dieser Beteiligung muss der Öffentlichkeit und der Behörde zeitnah mitgeteilt werden.