§ 80c – vwgo
(1) In Verfahren nach § 48 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 bis 15 und § 50 Absatz 1 Nummer 6 gelten für die Anordnung oder Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung (§§ 80 und 80a) ergänzend die Absätze 2 bis 4. Von Satz 1 ausgenommen sind in § 48 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6 das Anlegen von Verkehrsflughäfen und von Verkehrslandeplätzen mit beschränktem Bauschutzbereich sowie in § 48 Absatz 1 Satz 1 Nummer 13 Planfeststellungsverfahren für Braunkohletagebaue. (2) Das Gericht kann einen Mangel des angefochtenen Verwaltungsaktes außer Acht lassen, wenn offensichtlich ist, dass dieser in absehbarer Zeit behoben sein wird. Ein solcher Mangel kann insbesondere sein eine Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften oder normal normal ein Mangel bei der Abwägung im Rahmen der Planfeststellung oder der Plangenehmigung. normal normal normal arabic Das Gericht soll eine Frist zur Behebung des Mangels setzen. Verstreicht die Frist, ohne dass der Mangel behoben worden ist, gilt § 80 Absatz 7 entsprechend. Satz 1 gilt grundsätzlich nicht für Verfahrensfehler gemäß § 4 Absatz 1 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes. (3) Entscheidet das Gericht im Rahmen einer Vollzugsfolgenabwägung, soll es die Anordnung oder Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung in der Regel auf diejenigen Maßnahmen des angefochtenen Verwaltungsaktes beschränken, bei denen dies erforderlich ist, um anderenfalls drohende irreversible Nachteile zu verhindern. Es kann die beschränkte Anordnung oder Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung von der Leistung einer Sicherheit durch den Begünstigten des angefochtenen Verwaltungsaktes abhängig machen. (4) Das Gericht hat im Rahmen einer Vollzugsfolgenabwägung die Bedeutung von Vorhaben besonders zu berücksichtigen, wenn ein Bundesgesetz feststellt, dass diese im überragenden öffentlichen Interesse liegen.
Kurz erklärt
- Bei bestimmten Verfahren gelten besondere Regeln für die Anordnung oder Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung.
- Das Gericht kann Mängel eines Verwaltungsaktes ignorieren, wenn klar ist, dass sie bald behoben werden.
- Bei Mängeln setzt das Gericht eine Frist zur Behebung; nach Ablauf gilt eine bestimmte Regelung.
- Bei der Entscheidung über die aufschiebende Wirkung soll das Gericht nur die notwendigen Maßnahmen beschränken, um irreversible Nachteile zu vermeiden.
- Die Bedeutung von Vorhaben muss besonders berücksichtigt werden, wenn sie im überragenden öffentlichen Interesse liegen.