§ 12 – Nachteilsausgleich
(1) Die besonderen Belange von zu prüfenden Personen mit Behinderung oder Beeinträchtigung sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen. (2) Ein entsprechender individueller Nachteilsausgleich ist spätestens mit dem Antrag auf Zulassung zur Prüfung schriftlich oder elektronisch bei der zuständigen Behörde zu beantragen. (3) Die zuständige Behörde entscheidet, ob dem schriftlichen oder elektronischen Antrag zur Nachweisführung ein amtsärztliches Attest oder andere geeignete Unterlagen beizufügen sind. Aus dem amtsärztlichen Attest oder den Unterlagen muss die leistungsbeeinträchtigende oder -verhindernde Auswirkung der Beeinträchtigung oder Behinderung hervorgehen. (4) Die zuständige Behörde bestimmt, in welcher geänderten Form die gleichwertige Prüfungsleistung zu erbringen ist. Zur Festlegung der geänderten Form gehört auch eine Verlängerung der Schreib- oder Bearbeitungszeit der Prüfungsleistung. (5) Die fachlichen Prüfungsanforderungen dürfen durch einen Nachteilsausgleich nicht verändert werden. (6) Die Entscheidung der zuständigen Behörde wird der zu prüfenden Person in geeigneter Weise bekannt gegeben.
Kurz erklärt
- Bei Prüfungen müssen die besonderen Bedürfnisse von Personen mit Behinderung oder Beeinträchtigung berücksichtigt werden.
- Ein Antrag auf Nachteilsausgleich muss schriftlich oder elektronisch bei der zuständigen Behörde gestellt werden.
- Die Behörde entscheidet, ob ein ärztliches Attest oder andere Unterlagen erforderlich sind, um die Beeinträchtigung nachzuweisen.
- Die Behörde legt fest, in welcher geänderten Form die Prüfungsleistung erbracht werden kann, einschließlich möglicher Verlängerungen der Bearbeitungszeit.
- Die fachlichen Anforderungen der Prüfung bleiben durch den Nachteilsausgleich unverändert.