Gesetzklar
Bund BGBl: BGBl I Erstverkündet: 12. März 1951
§ 22

§ 22 – bverfgg

(1) Die Beteiligten können sich in jeder Lage des Verfahrens durch einen Rechtsanwalt oder einen Rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der die Befähigung zum Richteramt besitzt, als Bevollmächtigten vertreten lassen; in der mündlichen Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht müssen sie sich in dieser Weise vertreten lassen. Gesetzgebende Körperschaften und Teile von ihnen, die in der Verfassung oder in der Geschäftsordnung mit eigenen Rechten ausgestattet sind, können sich auch durch ihre Mitglieder vertreten lassen. Der Bund, die Länder und ihre Verfassungsorgane können sich außerdem durch ihre Beamten vertreten lassen, soweit sie die Befähigung zum Richteramt besitzen oder auf Grund der vorgeschriebenen Staatsprüfungen die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienst erworben haben. Das Bundesverfassungsgericht kann auch eine andere Person als Beistand eines Beteiligten zulassen. (2) Die Vollmacht ist schriftlich zu erteilen. Sie muß sich ausdrücklich auf das Verfahren beziehen. (3) Ist ein Bevollmächtigter bestellt, so sind alle Mitteilungen des Gerichts an ihn zu richten.

Kurz erklärt

  • Beteiligte können sich in Verfahren von einem Rechtsanwalt oder Rechtslehrer vertreten lassen, der die Befähigung zum Richteramt hat.
  • In mündlichen Verhandlungen vor dem Bundesverfassungsgericht ist eine solche Vertretung Pflicht.
  • Gesetzgebende Körperschaften können sich durch ihre Mitglieder vertreten lassen.
  • Der Bund, die Länder und ihre Verfassungsorgane können sich durch Beamte vertreten lassen, die die erforderlichen Qualifikationen besitzen.
  • Die Vollmacht zur Vertretung muss schriftlich und spezifisch für das Verfahren sein; alle Gerichtskommunikationen gehen an den Bevollmächtigten.