§ 48 – bverfgg
(1) Die Beschwerde gegen den Beschluß des Bundestages über die Gültigkeit einer Wahl, die Verletzung von Rechten bei der Vorbereitung oder Durchführung der Wahl, soweit sie der Wahlprüfung nach Artikel 41 des Grundgesetzes unterliegen, oder den Verlust der Mitgliedschaft im Bundestag kann der Abgeordnete, dessen Mitgliedschaft bestritten ist, eine wahlberechtigte Person oder eine Gruppe von wahlberechtigten Personen, deren Einspruch vom Bundestag verworfen worden ist, eine Fraktion oder eine Minderheit des Bundestages, die wenigstens ein Zehntel der gesetzlichen Mitgliederzahl umfaßt, binnen einer Frist von zwei Monaten seit der Beschlußfassung des Bundestages beim Bundesverfassungsgericht erheben; die Beschwerde ist innerhalb dieser Frist zu begründen. (2) Das Bundesverfassungsgericht kann von einer mündlichen Verhandlung absehen, wenn von ihr keine weitere Förderung des Verfahrens zu erwarten ist. (3) Erweist sich bei Prüfung der Beschwerde einer wahlberechtigten Person oder einer Gruppe von wahlberechtigten Personen, dass deren Rechte verletzt wurden, stellt das Bundesverfassungsgericht diese Verletzung fest, wenn es nicht die Wahl für ungültig erklärt.
Kurz erklärt
- Abgeordnete, wahlberechtigte Personen oder Gruppen können innerhalb von zwei Monaten Beschwerde gegen Bundestagsbeschlüsse zur Wahlgültigkeit einlegen.
- Die Beschwerde muss beim Bundesverfassungsgericht eingereicht und begründet werden.
- Eine Fraktion oder eine Minderheit des Bundestages kann ebenfalls Beschwerde erheben, wenn sie mindestens ein Zehntel der Mitglieder umfasst.
- Das Bundesverfassungsgericht kann auf eine mündliche Verhandlung verzichten, wenn sie nicht notwendig ist.
- Stellt das Gericht eine Verletzung der Rechte fest, kann es diese bestätigen, ohne die Wahl für ungültig zu erklären.