Gesetzklar
Bund BGBl: BGBl I Erstverkündet: 29. August 2016
§ 2a

§ 2a – Ausnahmen und Befreiungen von den Entgelt- und Zuweisungsvorschriften für Eisenbahnanlagen

(1) Nicht anzuwenden sind für Betreiber der Schienenwege von nicht regelspurigen Eisenbahnen das Kapitel 3, normal für Betreiber der Schienenwege von regelspurigen Eisenbahnen oder von S-Bahnen ohne besondere Bahnstromsysteme die §§ 18 und 23 Absatz 2, §§ 24 bis 30, 31 Absatz 2, § 34 Absatz 3 und 4, §§ 35 bis 38, 39 Absatz 2 bis 5, §§ 45, 49 bis 55 und 58 bis 60, soweit die Betreiber der Schienenwege a) eigenständige örtliche und regionale Schienennetze für Personenverkehrsdienste betreiben, normal b) nur für die Durchführung von Schienenpersonenverkehrsdiensten im Stadt- oder Vorortverkehr bestimmte Netze betreiben oder normal c) regionale Schienennetze betreiben, die ausschließlich für regionale Güterverkehrsdienste genutzt werden, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem von einem anderen Antragsteller die Zuweisung von Fahrwegkapazität auf dem betreffenden Netz beantragt wird; normal alpha normal arabic im Fall des Buchstabens c gilt dies auch, wenn die Strecke in begrenztem Umfang auch für Personenverkehrsdienste genutzt wird, für Betreiber der Schienenwege, die ein Schienennetz von höchstens 1 000 Kilometern Länge betreiben, die §§ 24 bis 30. normal arabic Für Satz 1 Nummer 2 gilt § 2 Absatz 7 bis 9 entsprechend. (2) Die Regulierungsbehörde soll Betreiber von Eisenbahnanlagen, die ausschließlich von Betreibern kulturhistorischer Eisenbahnen im Rahmen ihrer Zweckbestimmung genutzt werden, auf Antrag von den Pflichten dieses Gesetzes mit Ausnahme des § 17 Absatz 2 Nummer 1 befreien, wenn die Eisenbahnanlage ohne strategische Bedeutung für das Funktionieren des Schienenverkehrsmarktes ist. (3) § 36 Absatz 5 gilt nicht für Wegeentgelte für vor 1985 zum ersten Mal in Betrieb genommene Züge, die nicht mit dem Europäischen Zugsicherungs- und Zugsteuerungssystem ausgerüstet sind und die für regionale Personenverkehrsdienste verwendet werden. (4) Die Regulierungsbehörde soll Betreiber der Eisenbahnanlagen, auf deren in ihrem Eigentum stehenden Netzen weder Schienenpersonenfernverkehr noch Schienengüterverkehr im erheblichen Umfang stattfindet, auf Antrag von den Vorgaben des § 37 befreien. Gleiches gilt für Betreiber von Personenbahnhöfen, an deren Bahnhöfen Züge des Schienenpersonenfernverkehrs nur in unerheblichem Umfang halten. (5) Absatz 1 gilt entsprechend für Betreiber der Personenbahnsteige und Betreiber der Laderampen, soweit der Betreiber der Schienenwege, an dessen Schienenwegen die Personenbahnsteige und Laderampen liegen, in den Anwendungsbereich des Absatzes 1 fällt.

Kurz erklärt

  • Betreiber von nicht regelspurigen Eisenbahnen sind von bestimmten gesetzlichen Bestimmungen ausgenommen, wenn sie lokale oder regionale Schienennetze für den Personenverkehr betreiben.
  • Die Regulierungsbehörde kann Betreiber kulturhistorischer Eisenbahnen von den Pflichten des Gesetzes befreien, wenn ihre Anlagen keine strategische Bedeutung haben.
  • Für Züge, die vor 1985 in Betrieb genommen wurden und nicht mit dem europäischen Sicherheitssystem ausgestattet sind, gelten besondere Regelungen bezüglich der Wegeentgelte.
  • Betreiber von Eisenbahnanlagen, auf denen kaum Schienenpersonenfernverkehr oder Güterverkehr stattfindet, können von bestimmten Vorgaben befreit werden.
  • Die Ausnahmen gelten auch für Betreiber von Personenbahnsteigen und Laderampen, wenn die Schienenwege, an denen sie liegen, unter die genannten Ausnahmen fallen.