Gesetzklar
Bund BGBl: RGBl Erstverkündet: 30. Januar 1877
§ 7

§ 7 – zpoeg

(1) Ist in einem Land auf Grund des § 8 des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten ein oberstes Landesgericht eingerichtet, so entscheidet das Berufungsgericht, wenn es die Revision zulässt, oder das Gericht, das die Rechtsbeschwerde zulässt, gleichzeitig über die Zuständigkeit für die Verhandlung und Entscheidung über das Rechtsmittel. Die Entscheidung ist für das oberste Landesgericht und den Bundesgerichtshof bindend. (2) Die Nichtzulassungsbeschwerde, der Antrag auf Zulassung der Sprungrevision oder die Rechtsbeschwerde im Falle des § 574 Abs. 1 Nr. 1 der Zivilprozessordnung ist bei dem Bundesgerichtshof einzureichen. Betreffen die Gründe für die Zulassung der Revision oder der Rechtsbeschwerde im Wesentlichen Rechtsnormen, die in den Landesgesetzen enthalten sind, so erklärt sich der Bundesgerichtshof durch Beschluss zur Entscheidung über die Beschwerde oder den Antrag für unzuständig und übersendet dem obersten Landesgericht die Prozessakten. Das oberste Landesgericht ist an die Entscheidung des Bundesgerichtshofes über die Zuständigkeit gebunden. Es gibt Gelegenheit zu einer Änderung oder Ergänzung der Begründung der Beschwerde oder des Antrags.

Kurz erklärt

  • Ein oberstes Landesgericht kann für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten eingerichtet werden, wenn dies im Einführungsgesetz vorgesehen ist.
  • Das Berufungsgericht entscheidet über die Zulassung von Revisionen und ist gleichzeitig für die Zuständigkeit zuständig.
  • Die Entscheidung des Berufungsgerichts ist für das oberste Landesgericht und den Bundesgerichtshof verbindlich.
  • Anträge auf Zulassung von Revisionen oder Rechtsbeschwerden müssen beim Bundesgerichtshof eingereicht werden.
  • Wenn es um Landesgesetze geht, erklärt sich der Bundesgerichtshof für unzuständig und leitet die Akten an das oberste Landesgericht weiter.