Gesetzklar
Bund BGBl: BGBl I Erstverkündet: 18. Dezember 1989
§ 317

§ 317 – Grundsatz

(1) Bestand Anspruch auf Leistung einer Rente vor dem Zeitpunkt, von dem an geänderte Vorschriften über Leistungen an Berechtigte im Ausland gelten, wird die Rente allein aus Anlass der Rechtsänderung nicht neu berechnet. Dies gilt nicht, wenn dem Berechtigten die Rente aus Beitragszeiten im Beitrittsgebiet nicht oder nicht in vollem Umfang gezahlt werden konnte. Die Rente ist mindestens aus den bisherigen persönlichen Entgeltpunkten weiterzuleisten. (2) Eine Rente an einen Hinterbliebenen ist mindestens aus den persönlichen Entgeltpunkten des verstorbenen Versicherten zu leisten, aus denen seine Rente geleistet worden ist, wenn er am 31. Dezember 1991 Anspruch auf Leistung einer Rente ins Ausland hatte und diese Rente bis zu seinem Tode bezogen hat. (2a) Bestand am 31. Dezember 1991 Anspruch auf eine Rente und ist diese Rente aufgrund einer nach dem 31. Dezember 1991 eingetretenen Änderung in den Verhältnissen, die für die Anwendung der Vorschriften über Leistungen an Berechtigte im Ausland von Bedeutung sind, neu festzustellen, ist bei der Neufeststellung das am 1. Januar 1992 geltende Recht anzuwenden. Hierbei sind für Berechtigte mindestens die nach § 307 ermittelten persönlichen Entgeltpunkte in dem in § 114 Abs. 1 Satz 2 genannten Verhältnis zugrunde zu legen. (3) Bestand am 31. Dezember 1991 Anspruch auf eine Rente, bei der der Anspruch oder die Höhe von der Minderung der Erwerbsfähigkeit abhängig war, und wurde hierbei die jeweilige Arbeitsmarktlage berücksichtigt oder hätte sie berücksichtigt werden können, gilt dies auch weiterhin. (4) Berechtigte erhalten eine Rente wegen Berufsunfähigkeit nur, wenn sie auf diese Rente bereits für die Zeit, in der sie ihren gewöhnlichen Aufenthalt noch im Inland gehabt haben, einen Anspruch hatten.

Kurz erklärt

  • Eine Rente wird nicht neu berechnet, wenn sich die Vorschriften für Leistungen an Berechtigte im Ausland ändern, es sei denn, die Rente konnte nicht vollständig gezahlt werden.
  • Hinterbliebene erhalten mindestens die persönlichen Entgeltpunkte des verstorbenen Versicherten, wenn dieser bis zu seinem Tod eine Rente ins Ausland bezogen hat.
  • Bei einer Neufeststellung einer Rente nach einer Änderung der Verhältnisse wird das Recht vom 1. Januar 1992 angewendet.
  • Ansprüche auf Rente, die von der Minderung der Erwerbsfähigkeit abhängen, bleiben auch nach Änderungen der Arbeitsmarktlage bestehen.
  • Eine Rente wegen Berufsunfähigkeit wird nur gewährt, wenn bereits vor dem Umzug ins Ausland ein Anspruch darauf bestand.